Gold und Geld bringen den Tod

Stefan Nick schreibt mit "Balduinsmord" einen packenden Hunsrück-Krimi -Webdesigner stolpert über eine Leiche

Am Anfang steht der Mord. Wie in nahezu jedem Krimi. Webdesigner Rainer stolpert in der Nähe der Burg Balduinseck zwischen Buch und Mastershausen über eine Leiche. Er gerät in eine Geschichte, die ihn dank ausgiebiger Web-Recherchen -Google sei Dank -Hunderte von Jahren zurückträgt in die Zeit der Kreuzzüge.

 

RHEIN-HUNSRÜCK. Souverän greift Autor Stefan Nick aus Boppard in die Trickkiste der Schreiber und entwickelt die Geschichte um den ermordeten Franzosen zu einem packend erzählten Geschichtspanorama vom Mittelalter über die jüngste Nachkriegszeit bis in unsere Gegenwart. Zeitsprünge und Rückblenden begleiten sorgsam orchestriert den Hauptstrang der Geschichte. Und immer wieder geht es um Gold und Geld, Leben und Tod, den sagenhaften Schatz von Balduinseck.

 

Romanze darf nicht fehlen

Bei den Zutaten zum Mystery-Krimi darf der der Zuckerguss einer Romanze nicht fehlen: Der Webdesigner aus der Großstadt (Koblenz) kehrt den virtuellen Welten den Rücken und findet auf den Spuren des Mörders die Frau fürs Leben. Die trifft er nicht bei Parship oder Matchcom, sondern ganz und gar leibhaftig in einem Kastellauner Irish Pub. Die grünäugige Hunsrückerin hat nämlich die Nase voll von mähdrescherbesessenen Jungbauern. Gemeinsam besteht das verliebte Paar auf Schatz-und Untätersuche so manches Abenteuer und entlarvt bei einem packenden Showdown in den Ruinen der Balduinseck den Schurken. Das alles ist mitreißend erzählt. Erfreulich: Die Dialoge stelzen nicht hölzern daher, der Leser muss sich nicht durch papierene und verschraubte Rede-und-Antwort-Konstrukte quälen. Hier kommt das Gesprochene einfach natürlich daher. Die Spannung bleibt erhalten. Stefan Nick verzettelt sich nicht. Er hat den Roman sorgsam komponiert und treibt ihn zu einem überraschenden Höhepunkt. Übrigens: Schatzsucher am Balduinseck gehen leer aus. (spe)

 

Stefan Nick, Balduinsmord. Erschienen im Pandion-Verlag Simmern, 138 Seiten, ISBN 978-3-86911-016-5

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom Dienstag, 1. September 2009

 

Rezension von Balduinsmord im Bücherforum BookOla.de.

Kurzweiliger Abend mit Krimi und Musik

Stefan Nick hat im Bucher Gemeindehaus sein neues Buch "Balduinsmord" präsentiert -Liedermacher Werner Rüdel steuerte seine Songs bei.

Schon seit einiger Zeit haben Krimi-Autoren das flache Land für sich entdeckt. Nach der Devise, dass sich zumindest die ortsansässigen Leser das Buch kaufen, weil sie wissen, dass ihre Heimatregion darin vorkommt, lässt sich trefflich eine Mordgeschichte verpacken. Schade, dass es bei einigen selbst ernannten Autoren bei diesem einen Verkaufsargument bleibt. Stefan Nick aus Boppard hat dagegen einiges mehr zu bieten. Davon konnten sich die Zuhörer im Bucher Gemeindehaus überzeugen.

 

BUCH. Einen kurzweiligen und spannenden Abend boten Stefan Nick aus Boppard und seine beiden Mitstreiter Werner Rüdel und Achim Römer den Zuhörern in der Gemeindehalle in Buch. Nick trug Passagen aus seinem Hunsrück-Krimi "Balduinsmord" sowie Gedichte aus seinem Gedichtband "Lieb und Frieden" vor. Musikalisch begleitet wurde das Ganze von dem Bopparder Liedermacher Werner Rüdel, der Stücke von seiner CD "... den Dingen ihren Lauf" und Mundartlieder zu Gehör brachte. Verstärkt wurde der musikalische Part durch Achim Römer an der Gitarre.

 

Texte und Musik im Wechsel

Und so gab es ein abwechslungsreiches Programm. Die Textbeiträge von Stefan Nick wechselten einander ab mit Rüdels Liedern. Die Mischung stimmte. Mal gab’s Nachdenkliches aus Stefan Nicks Gedichtband, dann wieder was zum Schmunzeln. Und ebenso verfuhr Werner Rüdel, der mit seinen Liedern ebenfalls dieses Wechselspiel praktizierte. Da zupft der Sänger ein paar verträumte Akkorde an, einfühlsam unterstützt von Mitmusiker Achim Römer, und singt dazu mit warmer, ruhiger Stimme, um beim nächsten Song kräftig in die Saiten zu hauen und rhythmisch zur Sache zu gehen. Textlich wird's dann mal witzig, heiter und beschwingt, mal bissig oder ironisch.

 

Und dann konnten die Zuhörer natürlich verfolgen, was Webdesigner Rainer in der Nähe der Burg Balduinseck so alles widerfährt. Amüsant und gar nicht platt, sondern nah dran an den Charakteren schildert Autor Stefan Nick in seinem Buch, wie sein Protagonist sich langsam an Doro annähert -und sie sich an Rainer. Die obligatorische Liebesgeschichte ist charmant erzählt und machte die Zuhörer im Bucher Gemeindesaal neugierig.

 

Ganz "nebenbei" entwickelt sich natürlich die Krimi-Geschichte um die Ruine Balduinseck weiter. Ebenfalls nebenbei hat Nick in seinen Krimi eine Menge Informationen über die Geschichte der Heimatregion gepackt, die die Krimi-Fans beiläufig untergejubelt bekommen -ohne dass es ihnen langweilig werden könnte. Das alles trägt der Autor mit ruhiger, angenehmer Stimme vor. Und wann immer er es für notwendig hält, legt er seinen Krimi beiseite und greift auf Gedichte aus seinem Band "Lieb und Frieden" zurück. Hintersinniges, Humorvolles und Nachdenkliches gibt er in wenigen Zeilen zum Besten, um dann wieder überzuleiten zum nächsten Musikvortrag.

 

Publikum neugierig gemacht

Doch der Balduinsmord stand natürlich im Mittelpunkt des Abends, und irgendwie schaffte es Stefan Nick, genügend Neugier beim Publikum zu entfachen, wie es denn nun weitergeht. Doch das Ende des Krimis erfuhr das Publikum natürlich nicht. Schließlich sollen die Leute das Buch lesen -und kaufen. Und das taten viele der Besucher nach der Lesung dann auch und bekamen natürlich auf Wunsch eine Widmung.

 

Stefan Nick, Balduinsmord. Erschienen im Pandion-Verlag Simmern, 138 Seiten, ISBN 978-3-86911-016-5, erhältlich im RZ-Shop in Simmern für 8,90 Euro oder im Buchhandel.

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom Donnerstag, 24. September 2009, Text u. Foto: Thomas Torkler

 

 

Achim Römer, Stefan Nick und Werner Rüdel, Foto: Werner Dupuis
Achim Römer, Stefan Nick und Werner Rüdel, Foto: Werner Dupuis

Balduinsmord auf Tour - Mord, Musik und Lyrik

Stimmungsvolle Abendunterhaltung mit Tiefgang – wo gibt’s das noch?

Man muss nicht in die Ferne schweifen, oder die Flimmerkiste einschalten, um gepflegte Abendunterhaltung genießen zu können: Liedermacher Werner Rüdel und Schriftsteller Stefan Nick entführten am Sonntag, 20.09.09 ihr Publikum im Bopparder Cafe Kunststück in eine Traumwelt.

Der Zuhörer fühlt sich versetzt in ein Konzert des jungen Mark Knopfler („Dire Straits“), der zärtlich an seiner Gitarre herumzupft. Die Stimme, mit der Werner Rüdel seine sämtlich selbst geschriebenen Texte intoniert, schafft Atmosphäre und braucht den Vergleich mit den Großen der deutschen Liedermacherzunft wahrlich nicht zu scheuen. Achim Römer begleitet den Meister gekonnt mit Gitarre und Ukulele.

Mit packender Spannung und gefühlvollem Tiefgang setzt Hauptakteur Stefan Nick dem Abend das Sahnehäubchen auf, wenn er aus seinem Debütroman „Balduinsmord“ liest oder aus seinem ebenfalls kürzlich erschienen Gedichtband zitiert. Lyrik, die dem einen oder anderen im Auditorium ein teils nachdenkliches teils verschmitztes Lächeln ins Gesicht zaubert.

Fazit: Ein echter Geheimtipp für Genießer, die sowohl gut unterhalten als auch ein bisschen nachdenklich gemacht werden wollen.

Georg Vetter

 

"Rhein-Hunsrück-Anzeiger" Nr. 40 vom 29.09.09 und

"Rund um Boppard" Nr. 39 vom 25.09.08